Text: Svetlana Reinwarth

Fotos: Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 27.01.2024

Der Winter in St.Petersburg

Foto: Svetlana Reinwarth

Am 27.01.2024 wurde in Sankt-Petersburg der 80.Jahrestag der Aufhebung der faschistischen Belagerung gefeiert

Am 27.01.1944 wurde in Leningrad ( 1991 bekam Leningrad seinen historischen Namen Sankt-Peterburg) die faschistische Belagerung aufgehoben. Sie dauerte 900 Tage, ab dem 8.September 1941 bis zum 27.Januar 1944. Während der Blockade starben mehr als eine Million Zivilisten und fast eine Million Soldaten, die die Stadt verteidigten, an Kälte, Hunger und Bombenangriffen.


Unsere Redaktion hat ein Büro in St. Petersburg und wir berichten jedes Jahr über die Veranstaltungen in der Stadt an der Newa, die mit der Aufhebung der Blockade verbunden sind.


Am 27. Januar 2024 feierte St. Petersburg den 80. Jahrestag der Aufhebung der Belagerung von Leningrad. Wie immer, und das ist zur Tradition geworden, wurden am Morgen feierlich Blumen und Kränze am Denkmal für die heldenhaften Verteidiger Leningrads niedergelegt. Im Stadtzentrum wurden an den Rostral-Säulen Fackeln getzündet. Die Straßen, Häuser und Prospekte von St. Petersburg waren mit Gedenkplakaten und Lichtinstallationen für diesen feierlichen Tag geschmückt.

Winter in Sankt-Petersburg. Foto: S.Reinwarth

Es fanden Konzerte, Festveranstaltungen und thematische Programme mit bekannten Musikern und Künstlern statt. Veteranen und Überlebende der Blockade ( Blokadniki)  traten in Bildungseinrichtungen auf. Leider gibt es immer weniger von Überlebenden, aber das ist sehr wertvoll, dass sie sich daran erinnern und über  diese schweren Tage jungen Menschen erzählen.

Winter in Sankt-Petersburg. Foto: Svetlana Reinwarth

Man wird in St. Petersburg kaum eine Familie finden, die nicht unter der Blockade gelitten hat.  Viele Angehörige sind an Kälte, Hunger und Bombenangriffen gestorben. Leider erhielten wir eine Woche vor dem feierlichen Ereignis, dem Tag der Aufhebung der Blockade, eine sehr traurige Nachricht aus St. Petersburg.


Unser Freund und Stammleser des " Düsseldorfer Blattes" , Boris Schaban, der zusammen mit seiner Schwester Valentina die Belagerung überlebt hat, ist am 19.01.2024 verstorben.


Über Geschwister Schaban haben wir unseren Lesern schon berichtet. Sie haben als Kinder schwere Kriegszeiten überlebt und zusammen mit Erwachsenen alle Entbehrungen des Krieges erlebt.

Boris Schaban. Foto: Svetlana Reinwarth

V.l.n.r Valentina Schaban, Inna Burbo,  Larissa Polischuk und Boris Schaban

Foto: Svetlana Reinwarth

Im Namen der Redaktion des " Düsseldorfer Blattes " und unserer Leserschaft sprechen wir seiner Familie unser Beileid aus und werden immer daran denken, was die Überlebenden der Blockade für die Befreiung unserer Stadt getan haben.


Wir werden uns immer an Ihre Heldentat erinnern, niemand ist vergessen und nichts ist vergessen! Am Ende des Tages stiegen über St. Petersburg Tausende von Salut-Leuchten in den Himmel. So endete dieser feierliche Tag in der Stadt an der Newa.

Winter in St.Peterburg. Admiralteiskaja Ufer.

Foto: Svetlana Reinwarth

Winter in St.Petersburg. Ermitage.

Foto: Svetlana Reinwarth