Text: Svetlana Reinwarth

Fotos: Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 17.02.2024

Winter in Sankt-Petersburg. Ermitage. 

Die neue Verfilmung des Romans von M.Bulgakow " Der Meister und Margarita" begeistert Zuschauer. Das

" Düsseldorfer Blatt" hat sich den Film auch angesehen. 

Wenn Sie jetzt nach Russland kommen, um Freunde oder Bekannte zu  treffen, werden Sie sicher gefragt: "Hast du die neue Verfilmung von Bulgakows Roman " Der Meister und Margarita" schon angesehen? Wenn nicht, dann solltest du das unbedingt machen." .


Auch die Redaktion des " Düsseldorfer Blattes", die im Februar zu Besuch bei Kollegen in St. Petersburg war, beschloss, ins Kino zu gehen, um sich den hochgelobten Film anzusehen und gleichzeitig das Kino Karo 7 zu besuchen, das im Einkaufszentrum Atmosfera am Komendantskaya-Platz 1 eröffnet wurde.

Es sei hervorgehoben werden, dass Sankt-Petersburg die reiche Filmgeschichte hat. Wussten Sie, dass hier die erste Filmvorführung in Russland stattfand? Das war am 16. Mai 1896 im Sommergarten "Aquarium", als der Film "Die Ankunft des Zuges" der Gebrüder Lumière gezeigt wurde. Von diesem Moment an begann die Kinoära in Russland.


Heute sind Kinos aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, und obwohl viele Menschen die Möglichkeit haben, Filme zu Hause über das Internet anzusehen, gehen sie immer noch gerne ins Kino. Das sind nicht nur die großen, allseits bekannten Kinos wie "Aurora", "Rodina", "Dom Kino", sondern auch neue, moderne Kinokomplexe, von denen wir das "Karo 7 Atmosfera" in St. Petersburg besuchten.

Es gibt hier mehrere Kinosäle mit jeweils ca. 100 Plätzen. Die Säle sind gut ausgestattet, haben bequeme Sitze und eine gute Akustik. Die Werbung, die vor dem Film läuft, ist ein bisschen störend, aber man kann auch ins Foyer gehen oder in einem der Restaurants in der Nähe einen Kaffee trinken.


Das Personal ist sehr freundlich und beantwortet gerne Ihre Fragen. Sie können Ihre Eintrittskarten im Voraus online kaufen oder direkt am Eingang an einem Automaten mit Bargeld oder Bankkarte bezahlen. Die Eintrittskarten kosten ca. 360 Rubel, Rentner erhalten eine Ermäßigung und zahlen nur 100 Rubel.

Mit großem Interesse haben wir den Film des russisch-amerikanischen Regisseurs Mikhail Lokshin nach dem Roman "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow angesehen. Der Film wurde 6 Jahre lang gedreht und hat schon vor seinem Erscheinen im Januar 2024 viel Aufsehen erregt. 

Jemandem hat er offensichtlich gefallen, und im Internet findet man begeisterte Kritiken von A. Dolin, D. Bykov, A. Gerber, Alexey Pivovarovs Sendung "Redaktion" und vielen anderen. Jemand warf dem Regisseur vor, sehr frei mit der Vorlage umgegangen zu sein, und der Film habe nur noch wenig von Bulgakows Roman.

Auf jeden Fall war es eine der am meisten erwarteten Premieren des Jahres, und es war sicher interessant, den Film im Publikum auf der großen Leinwand zu sehen, um einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

Was auch immer man über diesen Film sagen mag, er verdient es, gesehen zu werden. Und vielleicht können wir uns darauf einigen, dass von allen Verfilmungen des berühmten Romans, die verschiedene Regisseure versucht haben, diese die gelungenste ist.

Ja, Vieles ist nicht so, wie im Buch, es ist "motivisch" aufgebaut, es gibt Abkürzungen. Aber es ist sehr wertvoll, dass Bulgakows Humor, Witz und Sarkasmus erhalten geblieben sind. Und die drei Hauptthemen, die drei Leitmotive des Werkes sind unverändert geblieben.


Erstens ist es das Moskau der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, in dem die Haupthandlung spielt. Zweitens ist es ein historisches Thema, das im antiken Judäa spielt, und die Protagonisten sind Pontius Pilatus und Jeschua. Und das dritte Thema ist fantastisch und handelt vom Besuch der Vertreter der unreinen Mächte in Moskau. Hier können die Leser sich an den " Faust" von J.W.Goethe erinnern, den M.Bulgakow bestimmt gelesen hat..


Evgeny Tsyganov in der Rolle des Meisters ist nachdenklich, traurig und ein wenig deprimiert. Er ist apathisch, glaubt an nichts und nimmt mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit hin, was ihm widerfährt...

Inspiriert wurde er durch eine zufällige Begegnung mit Margarita, und das Liebesthema ist im Film sehr beeindruckend. Margarita, gespielt von Yulia Snigir, die auch im wirklichen Leben die Frau von Yevgeny Tsyganov ist, erweist sich als sehr schön, elegant und mit einer außergewöhnlichen verborgenen Energie, die wir in der Schlussszene des Moskauer Pogroms und auf dem Ball des Satans sehen.


Der größte Erfolg des Films ist zweifellos Voland, gespielt von dem deutschen Schauspieler August Diehl. Der 48-jährige deutsche Schauspieler ist dem russischen Publikum kaum bekannt.

Zu seinen Rollen gehören die in den Filmen "23", "Die Fälscher", "Inglorious Basterds" und viele andere. Und jetzt - der Teufel, der Woland im "Der Meister und Margarita". Der Schauspieler hat m Gespräch mit der Presse darauf hingewiesen, dass er auf russischen Märchen aufgewachsen ist, und er kennt, zum Beispiel, Baba- Yaga. Den Bulgakows Roman hat er als Kind gelesen und sehr gemocht. Er wollte nie den Meister spielen, aber die Rolle des Wolands hat ihn immer gereizt. Im Film von Mikhail Lokshin spielte er sie perfekt - Woland war schön, elegant, sexy und sehr charismatisch. Ein Vertreter der bösen Macht, der, obwohl er selbst die Verkörperung des Bösen ist, Gutes tut und die Schurken, Halunken und Gauner aus der Stadt vertreibt.


Wir werden natürlich nichts über den Film verraten und den Inhalt des Films wiedergeben, wir empfehlen Ihnen nur, sich den Film unbedingt anzuschauen und in die außergewöhnliche und spannende Welt des Romans "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow einzutauchen.


In Russland läuft der Film in den Kinos, und unsere Leser in anderen Ländern können sich ihn online mit Untertiteln ansehen. Vielleicht hat ja jemand Lust, Bulgakows Roman noch einmal zu lesen. Und wenn es unter unseren Lesern jemanden gibt, der ihn noch nicht gelesen hat, dann sollten Sie das unbedingt tun. Er ist auch auf Deutsch übersetzt. Sie werden viel Freude daran haben.


Die offizielle Web-Seite des Films auf Russisch finden Sie hier: