FREIE WÄHLER in Berlin erhalten prominente Verstärkung
Dirk Steffel
Foto: Frank Pfuhl
Die FREIEN WÄHLER (FW) in Berlin mit ihrem Spitzenkandidaten, dem Parlamentarier Marcel Luthe, haben für die im Herbst anstehenden Wahlen in Berlin prominente Unterstützung erhalten. Marcel Luthe kam 1977 in Bottrop zur Welt. 2002 kandidierte er für die FDP bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Bottrop-Recklinghausen III. Bisher gehören neben Marcel Luthe, der fraktionsloser Abgeordneter im Berliner Abgeordnetenhaus ist, auch der Schauspieler, Kampfsportler und Anti-Mobbingaktivist Carsten Stahl sowie Prof. Michael Knape, der ehemalige Leitende Direktor beim Polizeipräsidenten Berlin, zum Spitzenteam der FW.
Der Stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende von Berlin-Reinickendorf, Dirk Steffel, hat nach 35 Jahren Zugehörigkeit seine Partei verlassen und sich den FW angeschlossen. Dirk Steffel gehört auch der BVV Reinickendorf an und war in seiner Fraktion Stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Unseren werten Lesern ist Dirk Steffel sehr bekannt. Dirk Steffel rief einst die „Tegeler Gespräche“ ins Leben. Ausführlich haben wir im Düsseldorfer Blatt immer über die Anwesenheit in Tegel von hochkarätigen Gästen aus den Reihen der Politik, der Gesellschaft, der Wirtschaft, des Sports und der Kultur berichtet, wenn diese prominenten Gäste aus Nordrhein-Westfalen stammten.
NRW-Ministerpräsident und CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet und Dirk Steffel
Foto: Frank Pfuhl
So waren NRW-Ministerpräsident Armin Laschet; der aus Ahaus stammende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn; Borussia Dortmund Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke; der aus Mönchengladbach stammende ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen; der in Rheydt geborene Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Prof. Dr. Günter Krings beispielsweise schon auf Einladung von Dirk Steffel in Berlin-Tegel als Referenten im Einsatz.
Der Kommunalpolitiker aus Reinickendorf hat diesen Austritt in einem am 29. April verfassten Schreiben der CDU mitgeteilt. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor. Dirk Steffel führt für seinen Austritt u. a. aus: „Dem „Reinickendorfer Weg“ in Geschlossenheit (keine Flügelkämpfe) und Offenheit (Einbindung von Persönlichkeiten außerhalb der CDU) zu gehen, habe ich voll mitgetragen. Über 25 Jahre war unter den Kreisvorsitzenden Diethard Schütze und Frank Steffel diese Grundregel ein Erfolgsgarant, welcher bei den Wahlen regelmäßig bestätigt wurde. Der „schwarze Norden“ sowie „Reinickendorf ganz oben“ war nie selbstverständlich und musste immer hart erarbeitet werden. Im Laufe der vergangenen zwei Jahre wurde dieser für Reinickendorf langzeitig erfolgreiche Weg leider verlassen……“ Ebenso konnte Dirk Steffel bei seinem VIP-Tennisturnier in Tegel so prominente Mitstreiter auf dem Tennisplatz wie den aus Bergisch- Gladbach stammenden CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, den Journalisten Prof. Dieter Kronzucker, den Schlagerstar Bernhard Brink, die Unionspolitiker Stefan Mayer, Burkard Dregger sowie Kai Wegner beispielsweise begrüßen.
Dirk Steffel sagte im Pressegespräch: „Ich will keine schmutzige Wäsche waschen. Im Herzen stehe ich der CDU sehr nahe, aber es ging nicht mehr. Die Frage, die ich mir selber gestellt habe, lautete: „Habe ich mich verändert oder hat sich die Partei verändert?“ Leider bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass wohl sich die Partei verändert hat“. Journalisten haben Dirk Steffel bisher immer als einen Mann des offenen Wortes und des fairen Umgangs erlebt! Klüngeleien waren ihm immer fremd
. In Gesprächen wies er auch immer darauf hin, dass er Kommunalpolitik betreibe, weil er Spaß daran habe, für seine Mitmenschen etwas bewegen zu können. Dirk Steffel ist als ausgebildeter Bankkaufmann und in leitender Position bei einem Bundesverband tätig. Dirk Steffel brauchte nie einen Job bei der CDU oder einen Posten, den ihm die Partei an anderer Stelle besorgt hat. Der Kommunalpolitiker aus Reinickendorf hat dies auch in privaten Gesprächen immer betont, dass er zum Broterwerb kein Parteiamt oder einen Posten brauche, den ihm die Partei vermittelt habe. Er stand/steht auf eigenen Füßen! Dirk Steffel, der Mann mit seinen Ecken und Kanten, tritt also nach 35 Jahren aus der CDU aus. Diese 35-jährige Ehe wird, besonders in Norddeutschland, als Leinenhochzeit, bezeichnet. Zur Goldenen Hochzeit sollte es mit der CDU und Dirk Steffel also nicht mehr kommen!
Michael Schulz
Foto: Volker Neef
Wir haben uns einmal bei politischen Mitstreitern von Dirk Steffel umgehört, was sie zum Austritt sagen. Michael Schulz aus Reinickendorf gehörte von 2006 bis 2016 der BVV Reinickendorf an. Er ist Bundesvorsitzender der Partei DIE GRAUEN. Im Herbst tritt Michael Schulz für seine Partei als Spitzenkandidat in Reinickendorf an. Er sagte: „Herrn Steffel kenne ich sehr gut aus meiner gemeinsamen Zeit mit ihm aus der BVV. Als ich damals meine Partei und Fraktion verlassen hatte und zu meinen Wurzeln zurückgekehrt bin, hatte er das belächelt. Jetzt also ist Herr Steffel sozusagen meinen damaligen Weg gegangen; seine ehemalige Partei und Fraktion liegen hinter ihm. Ich rufe Dirk Steffel zu: Hinaus zu neuen Ufern! Wir werden uns nach den Wahlen im September in der BVV wiedersehen! Herr Steffel, Sie ziehen als Mitglied der Fraktion der FW ein; meine Wenigkeit als Mitglied der Fraktion DIE GRAUEN“.
Gerald Walk
Foto: Frank Pfuhl
Der SPD-Kommunalpolitiker Gerald Walk betonte im Pressegespräch: „Das Dirk Steffel die CDU verlässt, um zu den „Freien Wählern“ zu wechseln überrascht mich wenig. Dirk Steffel ist in seiner „konservativ-kantigen“ Art ein -von mir- geschätzter Kollege der BVV Reinickendorf. Er gehört zu einer ganzen Gruppe profilierter CDU Mitglieder in Reinickendorf - man kennt sich aus der BVV- die bei den Listenaufstellungen 2021 keine Beachtung mehr fanden und durch eine neue, wenig inzuschätzende Generation Kandidatinnen und Kandidaten - oder eher nur Kandidaten- ausgetauscht wurden. Dass die Listennominierungen für Abgeordnetenhaus und BVV nicht bei allen Beteiligten verletzungsfrei geschehen ist, war doch zu erwarten. Nun werden wir sehen, wie die Wählerinnen und Wähler den Kurs der CDU Reinickendorf bewertet und wie sich diese „Wende“ in Stimmen niederschlägt. Wenn Dirk Steffel jetzt seine persönlichen Konsequenzen zieht, muss man das akzeptieren und ich wünsche ihm Erfolg und immer ein gesichertes Stück Grundgesetz als Fundament seines politischen Weges“.
Es bleibt auch abzuwarten, ob Dirk Steffel mit seinem Austritt aus der CDU und Übertritt zu den FW ein Solist in Berlin bleiben wird. Es soll angeblich in der CDU noch den einen oder anderen Zeitgenossen geben, der zumindest Überlegungen zu Schritten anstellt, wie Dirk Steffel sie schon vollzogen hat.
Text: Volker Neef/Fotos: Frank Pfuhl; Volker Neef
Veröffentlicht am 02.05.2021