Winter in St.Petersburg

Foto: Svetlana Reinwarth

Am 27.01. 2021 wurde der 77. Jahrestag der Befreiung Leningrads von der faschistischen Belagerung gefeiert

Text: Svetlana Reinwarth

Fotos: Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 27.01.2021

Die Belagerung von Leningrad ( nach 1991- Sankt-Petersburg ) durch die faschistischen Truppen war eines der schlimmsten Verbrechen des 2. Weltkrieges. Sie dauerte vom 8.09.1941 bis zum 27.01.1944. Fast 1,1 Mio Menschen sind durch Bombenangriffe und Hungersnot ums Leben gekommen. 


Sankt- Petersburg trägt den Namen einer Heldenstadt. Jedes Jahr erinnert man sich hier am 27.01 an die Opfer der Belagerung: auf dem Piskarewskoje Gedenkfriedhof, wo sich eine Massenbegräbnissstätte der Opfer der Blockade und der Verteidiger Leningrads befindet, werden die Kränze niedergelegt.


Das fand auch in diesem Jahr statt. Wegen der Quarantäne und der  Sicherheitsmaßnahmen konnten leider nicht so viele feierliche Veranstaltungen stattfinden. Es ist auch üblich, diesen Tag im engen Familienkreis zu feiern.   

Winter in St.Petersburg

Foto: Svetlana Reinwarth

Es gibt kaum eine Familie in Sankt-Petersburg, die nicht von der Belagerung betroffen ist. Viele Menschen sind damals vor Kälte und Hunger gestorben, darunter waren auch Kinder.


Unsere  Stammleser Boris und Valentina haben während der Belagerung in Leningrad gelebt. Damals waren die Geschwister 6 und 7 J.a. und sie haben zusammen mit der Mutter und der Tante die schlimmsten und hungrigsten Zeiten in der belagerten Stadt verbracht. 

Boris Schaban

Foto: Svetlana Reinwarth 

" Nicht gerne erinnere ich mich an diese Zeit ", - sagte Boris im Gespräch mit unserer Redaktion. " Viel zu schwer und zu grausam war damals das Leben in der Stadt. Meine Schwester Valentina und ich haben damals die Schule besucht. Sie war ungeachtet der Kriegszeit offen. Einmal waren wir während der Pause draußen im Schulhof, als der Luftangriff angefangen hat. Mein Schulfreund, mit dem ich vor ein paar Minuten gespielt habe, wurde dabei getötet. Diese Erinnerung habe ich bis jetzt.  Es bleiben immer weniger Menschen, die in dieser Zeit gelebt haben. Ich finde es ganz wichtig, dass wir den jüngeren Generationen darüber erzählen können, um zusammen zu verhindern, dass so etwas irgendwann wieder passiert." 

Valentina ( die 1. von links und Boris, der 1. von rechts auf dem Gruppenbild) 

Foto: Svetlana Reinwarth

Die Redaktion des Düsseldorfer Blattes gratuliert allen zum Tag der Beendigung der Blockade. 

" Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen",- diese Worte stehen auf der großen Granitmauer des Piskarewskoje - Gedenkfriedhoffes in St.Petersburg, und Millionen von  Menschen schließen sich heute diesen Worten an.