Text: Svetlana Reinwarth

Foto: Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 27.01.2023

Winter in St.Petersburg

Foto: S.Reinwarth

Am 27.01.2023 gedachte man in Sankt-Petersburg  den Opfern der Leningrader Belagerung

Am 27.01.2023 gedachte man in Sankt-Petersburg ( bis 1991 trug die Stadt den Namen Leningrad) den Opfern der faschistischen Belagerung. Die Leningrader Blockade war eines der schlimmsten Verbrechen des 2.Weltkrieges. Sie dauerte 900 Tage, dabei sind fast 1 Mio Zivilisten und mehr als 1 Mio Militärangehörige vor Hunger, Kälte und Bombenangriffe ums Leben gekommen. 


1965 bekam Leningrad den Titel der Heldenstadt und jedes Jahr wird Ende Januar mit einer Schweigeminute an die Opfer der Belagerung gedacht. Es werden auch Veranstaltungen, Konzerte und Treffen mit Blockade-Überlebenden durchgeführt. 


Am 27.01.2023 wurden vormittags auf dem Piskarewskoje-Gedenkfriedhof, wo sich Massenbegräbnisse der Opfer der Blockade befinden, Kränze und Blumen niedergelegt. Im Zentrum der Stadt, direkt am Newski Prospekt, wo an der Wand des Schulgebäudes eine Memorialtafel mit den Worten: " Vorsicht! Bei Bombenangriffen ist diese Seite der Straße besonders gefährlich." hängt, wurden auch in diesem Jahr wieder dunkelrote Rosen und Nelken abgelegt.

Am Newa-Ufer in St.Petersburg.

Foto: Svetlana Reinwarth

Im Zentrum der Stadt, auf Soljanoi pereulok wurde am 27.01.2023  ein neues Denkmal feierlich eröffnet. Es heißt " Denkmal für Blockadenärzte" und erinnert an medizinische Mitarbeiter, die in der eingeschlossenen Stadt gearbeitet und Menschen gerettet haben. Vor ein Paar Jahren hat die Bewohnerin der Blockadenstadt, Elena Tichomiorowa diese Idee ins Leben gerufen, und jetzt ist sie realisiert worden.


Am späten Abend fand am Newa-Ufer ein Feuerwerk statt, das seit 1944 zur Tradition geworden ist.

Fast in jeder Familie in Sankt-Petersburg sind Angehörige während der Belagerung ums Leben gekommen. In unserem Medium haben wir schon über die Geschwister Schaban erzählt. Boris war damals 7 Jahre alt und seine Schwester Valentina-6. Sie lebten 4 lange Jahre in der Blockade und können sich nicht ohne Tränen an diese Zeit zurück erinnern. Sie haben genauso wie die Erwachsenen gelebt und gekämpft. Mit Hunger, Not, Kälte und sich Selbst. 

Boris Schaban

Foto : Svetlana Reinwarth

v.l.n.r. Valentina Schaban, Inna Burbo, Larissa Poluschuk und Boris Schaban

Foto: S.Reinwarth

Sehr berührend und beeindruckend sind  diese Erzählungen. Sie können keinen gleichgültig lassen. 

 

UNSERE REDAKTION GRATULIERT allen Veteranen zum Tag der Befreiung von der Blockade und wünscht Gesundheit, Glück und alles Gute. 


Leider leben wir immernoch, 80 Jahre nach dem Ende des 2.Weltkrieges in  unruhigen und schlimmen Zeiten, während der Krieg zwischen Russland und der Ukraine schon mehrere Leben genommen hat. Wir hoffen nur, dass die Menschen aus der Geschichte lernen, Konsequenzen ziehen und den grausamen Krieg so schnell wie möglich beenden..