Text: Svetlana Reinwarth

Foto: Svetlana Reinwarth

Veröffentlicht am 20.10.2024


Unser italienischer Urlaub auf dem Campingplatz in Caorle (Norditalien)

Centro vacanze Villagio San-Franchesco

Der Campingtourismus in Europa begann Anfang der 1960er Jahre. Für viele Familien mit Kindern war es eine gute Möglichkeit, kostengünstig Urlaub zu machen. Von Deutschland aus reisten die Campingtouristen gerne nach Italien, in die Länder des ehemaligen Jugoslawiens, nach Spanien und nach Frankreich. Diese Form des Tourismus erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Das liegt vor allem daran, dass man keine langen Flüge machen und sich beim Gepäck einschränken muss. Im Auto oder Wohnmobil kann man viel mitnehmen. Außerdem kann man nicht nur die Familie, sondern auch Haustiere mit in den Urlaub nehmen. In Italien zum Beispiel sind Haustiere sehr beliebt und es gibt spezielle Campingplätze für Touristen mit Hunden.

Sie können mit Haustieren auf dem Campingplatz übernachten

Unsere Redaktion wollte den Campingurlaub besser kennenlernen und reiste nach Norditalien an die Adriaküste in die Stadt Caorle. Dort verbrachten wir 1,5  Wochen auf dem Campingplatz Centro Vacanze Villagio San-Franchesco.


Die Fahrt von Deutschland nach Caorle dauerte 13 Stunden. Unser Weg führte uns durch West- und Süddeutschland, Bayern, Österreich und Italien. Die Entfernung betrug ca. 1200 Kilometer. Am besten fährt man Abends los, wenn die Autobahnen frei sind und nichts die Fahrt behindert. Informationen über die Verkehrsregeln auf den Autobahnen der europäischen Länder sollte man sich vor Fahrtantritt beschaffen, zum Beispiel beim Allgemeinen Deutschen Automobilclub ADAC www.adac.de. Auf der Website des ADAC kann man auch eine Vignette für das gewünschte Land kaufen. Für Österreich zum Beispiel kostet eine Vignette für 10 Tage ca. 15 Euro.

Parkplätze für Wohnmobile

Das Wort "Camping" leitet sich vom englischen Wort "camping" ab, was "Unterkunft in einem Ferienlager" bedeutet. Ferienlager oder Campingplätze sind Orte, die speziell für Touristen eingerichtet wurden. Sie kommen entweder mit dem Auto und wohnen in Appartements oder sie kommen mit dem Wohnmobil, wohnen dort und haben einen Stellplatz.


Die Unterkünfte sind in der Regel für zwei oder mehr Personen ausgelegt. Meistens handelt es sich um freistehende Häuser, die mit allem ausgestattet sind, was man für einen komfortablen Aufenthalt benötigt: Möbel, Küche mit Geschirr und Herd, Fernseher, Bad mit Dusche und WC, Klimaanlage, Parkplatz.

Appartement auf dem Campingplatz

Appartement auf dem Campingplatz

Da in den Appartements alles vorhanden war, was man zum Kochen brauchte, haben wir selbst gekocht. Es gab Restaurants, Cafés und einen Supermarkt auf dem Campingplatz, aber die Preise sind da immer höher als in der Stadt.

Centro vacanze Villagio San-Franchesco

An der Adriaküste

Wie bereits erwähnt, lag unser Campingplatz direkt an der Adria. Es gab einen Sandstrand und einen flachen Zugang zum Meer, und in der heißen Sommersaison verbringen die Touristen dort sehr gerne ihren Urlaub. Leider kamen wir Ende September- Anfang Oktober an, und es war zu kalt, um im Meer zu baden. Da wir nur fünf Kilometer von Caorle entfernt waren, verbrachten wir unsere Zeit damit, die Gegend zu erkunden, spazieren zu gehen und die örtlichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.


Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen, unsere Lieblingsstadt Venedig zu besuchen, die nur 60 Kilometer von Caorle entfernt ist.

Venedig, Grand Canale 

Die Stadt Caorle in der Provinz Venedig 

Caorle ist eine kleine, schöne, ruhige und gemütliche Stadt. Sie ist eine Gemeinde in Italien und gehört zur Provinz Venedig. Sie hat nur 12.000 Einwohner und führt ein ruhiges, gemächliches Leben.


Man nennt sie auch „Klein-Venedig“, wegen seiner Lage am Wasser, den schönen engen Gassen und den in typisch venezianischen Farben gestrichenen Häusern. Es ist ein Vergnügen, am Kai zu sitzen und eine Tasse frisch gebrühten Kaffee zu trinken oder den Fischern bei der Arbeit zuzusehen, die schon morgens die gefangenen Fische zerlegen und direkt vom Boot aus an die Stammkunden verkaufen.

Fischer in Caorle 

Am Ufer in Caorle 

Caorle hat nicht nur eine schöne Altstadt, sondern auch eine interessante Strandpromenade. Sie ist wie ein Freilichtmuseum, denn hier kann man die Arbeit der Steinmetzmeister bewundern. Jeder Stein stellt eine besondere Komposition dar. Wir haben zum Beispiel eine hübsche Meerjungfrau gesehen.

Meerjungfrau auf Stein

Schild am Ufer

Die Promenade ist ein angenehmer Ort, um spazieren zu gehen, Seeluft zu schnuppern und die Adria zu beobachten. An einem ruhigen und sonnigen Tag ist das Meer wunderschön azurblau. An bewölkten und windigen Tagen ist das Meer grau und aufgewühlt.

Am Ufer in Caorle

Während unseres Aufenthaltes in Norditalien besuchten wir verschiedene kleine Küstenorte, von denen es viele gibt: Lido di Jesolo, Bibione, Lignano, Erasmia. Sie führen ihr eigenes, oft saisonales Leben. Wenn Ende September die Sommersaison zu Ende geht, schließen Hotels, Pensionen, Herbergen, Restaurants und Cafés. Die Städte leeren sich und manchmal ist es sogar schwierig, einen Platz zum Mittagessen oder Abendessen zu finden. Überall stehen Schilder mit der Aufschrift „Geschlossen“ und die Türen sind bis zum nächsten Sommer zu. Das Schöne an Caorle ist, dass alles das ganze Jahr über geöffnet ist, egal zu welcher Jahreszeit. In der Altstadt fanden wir ein kleines, gemütliches Café, in dem wir oft saßen, den lauten italienischen Gesprächen lauschten und eine Tasse Cappuccino oder Latte Macchiato genossen.

Wir haben insgesamt 10 Tage in Italien verbracht und waren mit unserer Reise sehr zufrieden. Wir haben auf einem Campingplatz in einem sehr gemütlichen und gut ausgestatteten Ferienhaus gewohnt. Im Allgemeinen war die Zeit sehr interessant, da wir ein Auto hatten, konnten wir verschiedene Städte in der Nähe besuchen. Etwas getrübt wurde unser Urlaub durch das Wetter, aber im Herbst ist die Regenwahrscheinlichkeit sehr hoch und das Wetter unbeständig und launisch. Außerdem war es schon zu kalt, um in der Adria zu baden.


Erholt und voller Energie kehrten wir nach Deutschland zurück. Einige unserer Mitarbeiter machten danach noch einen Ausflug nach Ungarn zum Heviz- und Balatonsee, aber darüber werden wir in den nächsten Artikeln ausführlich berichten.