Text: Svetlana Reinwarth
Fotos: Svetlana Reinwarth
Veröffentlicht am 17.06.2024
Unsere Reise nach Istanbul und die romantische Schifffahrt auf dem Bosporus
Istanbul. Auf dem Bosporus
Der Sänger Freddy Quinn, bekannt durch seine Seemannslieder, sang im Schlager der 80-er Jahre " Istanbul ist weit" über die bezaubernde und weite Stadt Istanbul. " Ich träum vom Bosporus, träume vom Schwarzen Meer, wo ich zu Hause war. Istanbul ist ja so weit, und ich bin schon so lange fort, darum muss ich wieder hin, wo mich die Menschen verstehn in dem kleinen Ort, wo ich geboren bin."
Unsere Redaktion wollte schon immer einmal nach Istanbul. Diese faszinierende Stadt stand immer in unseren Reiseplänen, und als sich die Gelegenheit bot, sind wir nach Istanbul geflogen.
Was als kleines Fischerdorf begann, war später die Hauptstadt zweier Reiche - des byzantinischen und des osmanischen. Es ist der Traum eines jeden Reisenden, der etwas auf sich hält, diesen Ort zu besuchen, der so viele historische Geheimnisse und Mysterien birgt.
Früher hieß sie Byzanz und Konstantinopel, und 1930 erhielt sie ihren heutigen Namen Istanbul. Ihre geschichtliche Vergangenheit ist so reich und vielfältig, dass man mehr als einmal hierher kommen muss, um sie im Detail zu studieren. Leider verbinden viele Touristen eine Reise in die Türkei nur mit Pauschalurlaub und Strandaufenthalt zum Entspannen. Schade, dass sie dabei viele andere Seiten des Landes verpassen.
Istanbul. Bezirk Sultanachmet
Während unserer Reise nach Istanbul wollten wir die ruhmreiche Geschichte der Stadt kennenlernen, die Sehenswürdigkeiten besuchen und natürlich einmal die Schifffahrt auf dem Bosporus unternehmen.
Der Flug von Düsseldorf in die Türkei war nicht so kurz: In dreieinhalb Stunden legte das Flugzeug knapp 2.025 Kilometer über Österreich, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Bulgarien zurück. Schließlich landete die Linienmaschine in der türkischen Fluggesellschaft Pegasus im Sabiha Gokcen Flughafen in Istanbul.
Wir flogen mit Pegasus nach Istanbul
Sabiha Gokcen Flughafen in Istanbul.
Istanbul hat derzeit zwei Flughäfen: Wir flogen zum Flughafen Sabiha Gokcen (SAW), der 40 km vom Stadtzentrum entfernt liegt. Er ist nach der Adoptivtochter von Mustafa Kemal Atatürk benannt, der ersten weiblichen Kampfpilotin der Welt.
Der zweite Flughafen, der neue Istanbul International Airport (IST), wurde 2018 eröffnet. Er soll der größte der Welt werden und jährlich bis zu 150 Millionen Passagiere zu 350 Zielen abfertigen.
Istanbul. Galata-Turm
Fünfmal täglich ruft der Muezzin in Istanbul zum Gebet. Er ist aus dem Leben der Stadt nicht wegzudenken, denn die Mehrheit der Einwohner sind Muslime, die den Islam praktizieren. Unglaublich, aber wahr: In Istanbul gibt es rund 3550 Moscheen. Der Besuch von Moscheen ist Nicht-Muslimen nicht gestattet, mit Ausnahme der Aya Sofia, wo Touristen das Museum im ersten Stock besuchen können, während das Erdgeschoss den Gläubigen vorbehalten ist.
Aya Sofia in Istanbul
Unsere Leser interessiert sicher die Frage, was man in Istanbul als erstes sehen sollte, wenn man zum ersten Mal hier ist und nicht viel Zeit hat, die Stadt kennen zu lernen. Beginnen wir mit der Altstadt, dem Stadtteil Sultanahmet. Hier sollte man sich am besten niederlassen, um Zeit zu sparen und sie nicht mit Fahrten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu verschwenden.
Istanbul. Bezirk Sultanachmet
Der Hauptplatz von Istanbul, Sultanahmet, ist der Ausgangspunkt für einen faszinierenden Stadtrundgang.
In byzantinischer Zeit gab es hier ein Hippodrom mit Pferderennen. Heute befinden sich hier die wunderschöne Aya Sofia Kathedrale, die Blaue Moschee, die Zisternenbasilika, der Topkapi Palast und der Güyulhane Park. Wir nahmen uns einige Tage Zeit, um das alles kennen zu lernen.
Wegen der Hitze, die vor allem im Sommer die Stadt schon morgens förmlich einhüllt und den Touristen das Leben schwer macht, bewegt man sich in Istanbul ganz langsam. Unwillkürlich sucht man nach schattigen, kühlen Plätzen. Wir zum Beispiel haben uns eines der Fischrestaurants unter der Galata-Brücke ausgesucht, nicht nur, um uns vor der sengenden Sonne zu verstecken.
Istanbul. Galata-Brücke
Istanbul. Galata-Brücke
Hier kann man mit Blick auf den Bosporus zu Mittag essen, die türkische Küche genießen und ein erfrischendes Getränk zu sich nehmen. Oben auf der Galata-Brücke stehen von morgens bis abends Fischer und verkaufen direkt ihren Fang an die umliegenden Restaurants.
Istanbul. Bezirk Sultanachmet
Istanbul ist die größte Stadt der Türkei, weshalb viele Menschen sie für die Hauptstadt halten. Das stimmt aber nicht, denn nach dem Ende des türkischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1923 wurde Ankara zur Hauptstadt des Landes.
Das heutige Istanbul ist eine riesige, moderne Metropole mit über 16 Millionen Einwohnern. Hier treffen zwei Teile der Welt aufeinander: Europa und Asien. Die günstige Lage Istanbuls zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer in der Bucht des Goldenen Horns hat seit jeher verschiedene Eroberer angezogen.
Im 3. Jahrhundert v. Chr. lag hier Byzanz, zunächst unter der Herrschaft Athens, dann Spartas. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts folgten das Römische Reich und Konstantinopel. Im Jahre 1453 eroberten die Osmanen die Stadt und machten Konstantinopel zur Hauptstadt des Osmanischen Reiches.
Schifffahrt auf dem Bosporus
Blick auf Istanbul vom Wasser aus_ vom Bosporus
Wir empfehlen unseren Lesern auch eine faszinierende Bootsfahrt auf dem Bosporus. Wir haben das gemacht und es war richtig beeindruckend. Es war das Kennenlernen der Stadt von einer ganz anderen Perspektivem vom Wasser aus. Besonders romantisch war es im Dunklen, da konnte man ein sehr schönes Panorama des abendlichen Bosporus genießen. .
Panorama des abendlichen Bosporus
Wie heißt es so schön? Man kann nicht alles abdecken und
irgendwann fährt man weg. Abschied nehmen ist für einen Reisenden immer ein bisschen traurig. Natürlich war uns bewusst, dass wir in den wenigen Tagen nur einen kleinen Teil von Istanbul gesehen hatten.
Aber für das erste Mal war es gar nicht so schlimm. Und es wird einen Grund geben, wiederzukommen und die begonnene Bekanntschaft fortzusetzen. Vorerst verabschieden wir uns vom gastfreundlichen Istanbul mit "Güle, güle...", was auf Türkisch "Auf Wiedersehen" bedeutet. Aber sicher nicht für lange, denn wir kommen bald wieder.